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2016
Konzert „Mekomot“ am 6. November in der Synagoge
Am Sonntag, den 6. November 2016, ist das Ensemble Mekomot in der Synagoge Görlitz zu Gast. Das Gebäude von 1911 wurde gerade umfassend saniert, und mit MEKOMOT erklingt nach längerer Zeit erstmals wieder jüdische Musik in dem ehemaligem Gotteshaus.
Ein würdiges Auftaktkonzert im frisch restaurierten Kuppelsaal der Synagoge: Auf einer Konzerttournee durch Deutschland und Polen werden ehemalige, heute nicht mehr als Gotteshäuser genutzte Synagogen – verwaiste Orte, hebräisch „Mekomot“ – wiederbelebt. Fünf junge jüdische, in Deutschland lebende Komponisten (Amit Gilutz, Bnaya Halperin-Kaddari, Eres Holz, Sarah Nemtsov und Amir Shpilman) haben eigens für diese Orte neue Werke geschrieben, die von einem Ensemble aus internationalen Instrumentalisten gespielt werden. Für das Programm wird die zeitgenössische Musik mit traditionellen jüdischen Gesängen verflochten, die der Kantor Assaf Levitin vorträgt.
Wir freuen uns auf Sie am 6. November um 19 Uhr!
06.11., 19 Uhr, Synagoge
Abendkasse: 10 Euro / Ermäßigt: 8 Euro
Den Flyer zum Herunterladen finden Sie hier.
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Filmvorführung und Gespräch bei VINO E CULTURA
Der Förderkreis Görlitzer Synagoge präsentiert am 29. Oktober 2016 den Film „Rabbi Wolff – Ein Gentleman vor dem Herrn“ in Görlitz. Er wird um 19 Uhr im VINO E CULTURA am Untermarkt 2 in Görlitz präsentiert. Zum anschließenden Gespräch mit dem Publikum werden Rabbiner William Wolff und die mehrfach ausgezeichnete Regisseurin Britta Wauer anwesend sein.
Der Film kam im Frühjahr 2016 in die Kinos. Er zeigt den vielleicht ungewöhnlichsten Rabbiner der Welt. Dem Zuschauer begegnet ein tief religiöser Mann voller Witz, Lebensfreude und Weisheit. Rabbi Wolff begeistert mit seiner unkonventionellen Art und einem jungenhaft-fröhlichen Lachen, das ansteckend wirkt.
William Wolff kam 1927 in Berlin zur Welt. Mit Eltern und Geschwistern floh er 1933 aus Nazi-Deutschland – über die Niederlande nach England. Er hat einen britischen Pass und lebt in einem kleinen Haus unweit von London. Bevor er mit über 50 Jahren eine Ausbildung zum Rabbiner begann, arbeitete er als politischer Korrespondent. Von 2002 bis 2015 war er Landesrabbiner für Mecklenburg-Vorpommern. In dieser Zeit pendelte er zwischen seinem englischen Wohnort und den Jüdischen Gemeinden in Schwerin und Rostock.
Den Flyer zum Herunterladen finden Sie hier
Filmvorführung „Rabbi Wolff – Ein Gentlemen vor dem Herrn“
Samstag, 29. Oktober 2016, um 19 Uhr
VINO E CULTURA, Untermarkt 2, 02826 Görlitz
Eintritt: 6 Euro (Abendkasse)
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Bürgerforum zur Nutzung der Görlitzer Synagoge
„Wie weiter mit der Synagoge?“ heißt es am 25. Oktober 2016 bei einem Bürgerforum in Görlitz. Dabei geht es um die künftige Nutzung des früheren jüdischen Gotteshauses und das dafür dringende notwendige Konzept.
Der Aktionskreis für Görlitz veranstaltet die Diskussionsrunde in der Neuen Synagoge. Gäste auf dem Podium sind Dr. Michael Wieler, Bürgermeister der Stadt Görlitz, Dr. Markus Bauer, Vorsitzender des Förderkreises Görlitzer Synagoge, sowie Dr. Nora Goldenbogen, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden.
Die Moderation übernimmt Frank Seibel.++
Wie weiter mit der Synagoge? Höchste Zeit für ein Nutzungskonzept?
Bürgerforum des Aktionskreises für Görlitz e.V.
25.10.2016 // 17:30 Uhr
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Konzert „Shalom – Kirche trifft Synagoge“ in Görlitz und Zgorzelec
Eine ehemalige Synagogenorgel aus Görlitz in einer katholischen Kirche in der polnischen
Nachbarstadt Zgorzelec – das ist der Rahmen für ein ungewöhnliches Konzert, zu dem der
Förderkreis Görlitzer Synagoge und der MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN e.V. am 4.
September einladen.
„Shalom – Kirche trifft Synagoge“ heißt das Leitmotiv des Programms, das zwei Instrumente
zusammenführt, die selten im Duett zu erleben sind: Viola (Bratsche) und Orgel. Semjon
Kalinowsky aus Lübeck (Bratsche) und Torsten Laux aus Düsseldorf (Orgel) stellen bekannte
und weitgehend unbekannte Werke christlicher Orgelmusik sowie Musik aus der jüdischen
Liturgie vor. So gestalten sie auf eine einzigartige Weise einen interreligiösen Dialog. Auch
eine Brücke zwischen Tradition und Moderne schlagen die beiden Musiker, deren intensive
musikgeschichtliche Forschung die Grundlage für das gemeinsame Repertoire bildet.
Konzert am
Sonntag, 4. September 2016,
um 17 Uhr
St. Bonifatius-Kirche / Kościół św. Bonifacego,
Emilii Plater 9, 59-900 Zgorzelec (neben dem Busbahnhof im Stadtzentrum)
Eintritt frei, Spenden zur Unterstützung willkommen
Shuttle-Bus: Abfahrt vom Demianiplatz (Treffpunkt 16:15 vor dem Theater). Tickets für den
Bustransfer erhalten Sie im Büro des MEETINGPOINT am Demianiplatz 40. Platzreservierung
obligatorisch: Kosten 2€ pro Fahrt.
Ein weiteres Konzert werden die beiden Künstler am 3. September in der Peterskirche
geben. Beginn 18:30. Eintritt 8€ / 5€
Weitere Infos unter http://www.musikinkirchen.de/
Hier können Sie auch den Programmflyer herunterladen! Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
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Mordechai Gebirtig, dem „Vater des jiddischen Volkslieds“ zum 75. Todestag Apollo, 19. Juni, 19.00 Uhr
Mordechai Gebirtig war einer der bedeutendsten Dichter jiddischer Sprache. Er wurde 1877 in Kazimierz, dem jüdischen Viertel von Krakau, geboren und 1942 von deutschen Soldaten erschossen. Seine Lieder wie „Es brent“, „Kum, Leybke, tantsn“ oder der „Arbetslose-Marsch“ werden bis heute gesungen, in Deutschland etwa von Wolf Biermann. „Es brent“, das bekannteste Lied Gebirtigs, war die inoffizielle Hymne der jüdischen Widerstandskämpfer. Rund 100 Gedichte des Tischlers Gebirtig sind überliefert. Sie stammen aus einer Welt, die es nicht mehr gibt und nicht mehr geben wird, doch sind sie brandaktuell:
„Und ihr steht und gafft nur herum
die Arme verschränkt
und ihr steht und gafft nur herum
wenn unser Städtchen brennt“
Zum 75. Todestag Gebirtigs erweisen ihm namhafte Künstler aus aller Welt ihre Referenz – in einer Multimedia-Show und einem Dokumentarfilm.
Apollo Görlitz, Hospitalstr. 2
Eintritt: € 6.-
2015
Lesung mit Marianne Degginger am 9. September in der Alten Synagoge Görlitz
Am 9. September wird Marianne Degginger aus ihrem Buch „Marianne-eine wahre Geschichte“ lesen. Das Buch ist bereits 2014 erschienen und ist in Form eines Tagebuchs geschrieben. Darin schildert Marianne Degginger ihre Erlebnisse als Kind einer jüdischen Mutter und eines „arischen“ Vaters im Dritten Reich. Sie wuchs zunächst im brandenburgischen Kleinmachnow auf.
Mit jedem weiteren Regierungsjahr der Nationalfaschisten musste sie mit immer stärkeren Ressentiments und Schikanen rechnen, auch wenn ihr Vater ein Arier war. Die nunmehr schon über 80-jährige Zeitzeugin muss also schon als Kind die zunehmende Ausgrenzung miterleben und mit ihren Eltern fliehen. Die Flucht führt sie u.a. auch nach Sachsen.
Ob die Flucht gelingen wird und welchen Zufluchtsort sie letztendlich erreicht hat, darüber wird sie während ihrer Lesung berichten.
Da momentan noch umfangreiche Bauarbeiten in der Synagoge auf der Otto-Müller-Straße stattfinden, wird die Lesung im Literaturhaus „Alte Synagoge“ auf der Langenstraße stattfinden.
Eintritt: 4 Euro
Die Lesung wird durch den Förderkreis Görlitzer Synagoge veranstaltet und wird durch das Literaturhaus Alte Synagoge unterstützt.
In diesem Jahr finden aufgrund von verstärkten Bauarbeiten in der Synagoge Görlitz sehr wenige Veranstaltungen statt. Zunächst einmal keine gute Nachricht, aber für das Gebäude selber ist dies ein unglaublich wichtiger Umstand. Eine Zusammenfassung der Veranstaltungen in 2015:
25 Jahre „Grundton D“ — Auftakt in Görlitz
Grundton D, die Konzertreihe des Deutschlandfunks, war am 26. April zu Gast in der Görlitzer Synagoge. Das Konzert war restlos ausverkauft, über 200 Besucher nahmen an der Veranstaltung teil. Grundton D ist eine Konzertreihe, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgerichtet wird und sich der Erhaltung und Pflege deutscher Baudenkmale widmet. Durch die Einnahmen wird die Rekonstruktion und Denkmalpflege finanziell unterstützt und hat damit schon zahlreiche Denkmäler vor dem Verfall gerettet.
Gedenkmarsch entlang des Arbeitsmarsches der Zwangsarbeiter des KZ „Biesnitzer Grund“ am 8. Mai
Anlässlich des 70. Jahrestages der Beendigung des 2. Weltkrieges durch die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches sowie der Befreiung des Konzentrationslagers Biesnitzer Grund fand am 8. Mai 2015 ein Gedenkmarsch vom Gedenkstein für die Insassen des Konzentrationslagers „Biesnitzer Grund“ zum ehemaligen Waggonbau-Geländes Werk 1 statt. Die Route verläuft entlang des Weges, den Häftlinge aus dem Görlitzer Außenlager des KZ Groß Rosen jeden Tag gehen mussten. Das Barackenlager war im Frühsommer 1944 im Biesnitzer Grund eingerichtet worden. Mehr als 1750 Häftlinge lebten zeitweilig dort. Die Insassen – überwiegend polnische und ungarische Juden – mussten Zwangsarbeit im Görlitzer Maschinen- und Waggonbau leisten. Mehrere Hundert Männer und Frauen haben Hunger und Misshandlungen nicht überlebt. Soldaten der Roten Armee befreiten das Lager am 8. Mai 1945.
2014
Gedenkveranstaltung für Martin Ephraim, Paul und Margarete Arnade anlässlich der Verlegung von Stolpersteinen (Synagoge, 2.5.)
Bei der Veranstaltung wurden Kompositionen von Hans Neumeyer, des Schwiegersohns von Martin Ephraim, erstmals aufgeführt. Neumeyer kam wie Ephraim in Theresienstadt ums Leben.
Überleben im KZ Außenlager Görlitz. Veranstaltung mit Shlomo Graber (Synagoge, 8.5.)
Shlomo Graber, einer der letzten Überlebenden des KZ Biesnitzer Grund, berichtete von seinen Erfahrungen im Lager. In Zusammenarbeit mit dem Aktionskreis für Görlitz.
Schülerveranstaltung mit Evelyn Lowen Apte (Augustum-Annen-Gymnasium, 15.5.)
Frau Lowen Apte wurde 1928 in Görlitz als Evelyn Lowenberg geboren und floh mit ihrer Familie vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten in die USA. Sie erzählte vor Schülern des Augustum-Annen-Gymnasium vom jüdischen Leben in den 1930er Jahren in Görlitz
Eine junge Frau überlebt in Berlin 1940 – 1945 (Synagoge, 10.6.)
Buchvorstellung und Autorengespräch mit Hermann Simon, Leiter des Centrum Judaicum in Berlin. Im Gespräch mit Anett Böttger stellte Hermann Simon die Biographie seiner Mutter vor, die als Jüdin in Berlin im Untergrund die NS-Zeit überlebte.
Klezmer-Konzert mit „Die Grine Kuzine“ (Synagoge, 17.07.)
Die Berliner Kombo „Die Grine Kuzine“ spielte populäre Musik auf Grundlage von Klezmer.
Der amerikanische Kurt Weil. Liederabend mit Hans-Peter Struppe (Synagoge, 21.09.)
Hans Peter Struppe stellte die späte Lebens- und Schaffensphase Weils in den Mittelpunkt seines Konzertabends.
Can´t be silent – Asyl in Sachsen (Synagoge, 1.10.)
Nach der Vorführung des Filmes „Can´t be silent“ kam es zu einer Diskussion über die aktuellen Auseinandersetzungen um die Unterbringung von Flüchtlingen in Sachsen, den Bau von Unterkünften für Asylbewerber und den Widerstand dagegen. In Kooperation mit Weiterdenken Dresden
Erinnerung an das jüdische Zittau (Synagoge, 23.10.)
Armin Pietsch, Mitarbeiter der Hillerschen Villa, gab einen Überblick über die Geschichte der Zittauer Juden und zeigte historische Fotos vom jüdischen Leben in Zittau.
Boris Dorfman – A Mentsh. (Apollo, 05.11.)
Dokumentarfilm von Uwe und Gabriele von Seltmann über einen der letzten Überlebenden des jüdischen Lemberg. In Kooperation mit Weiterdenken Dresden.
2013
Unterwegs – Synagoge im Herbst
Umfangreiche Restaurierungsarbeiten haben in den vergangenen Monaten die Pracht der Görlitzer Synagoge wieder sichtbar werden lassen. Die Kuppel mit dem Löwenfries erstrahlt vergoldet und in frischen Farben. Spuren jahrzehntelanger Verwahrlosung verschwinden allmählich. Da auch im Herbst 2013 wieder Bauarbeiten in dem jüdischen Sakralbau geplant sind, lädt der Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. zu sechs Veranstaltungen an andere Orte in Görlitz ein.
Das Programm mit dem Titel „Synagoge unterwegs“ soll jüdische Kultur, Geschichte und Religion auf unterschiedliche Weise nahe bringen. Ein Symposium, Theater, Lesungen und ein Filmabend mit Konzert sind vorbereitet. Das vollständige Programm finden Sie hier.
Sukkot in Görlitz
Kinder und Eltern bauen Laubhütte im Schulhof
Der Förderkreis Görlitzer Synagoge knüpft an seine Tradition an, jüdische Feste in der Öffentlichkeit vorzustellen. Mit Unterstützung der Görlitzer Dietrich-Heise-Schule gibt der Verein am 19. September 2013 Einblick in die Geschichte und Rituale des Laubhüttenfestes (Sukkot). Als eines der ältesten Feste im Judentum erinnert es an den 40 Jahre dauernden Aufenthalt der Hebräer in der Wüste, bevor sie nach dem Auszug aus Ägypten ins Gelobte Land kamen. Nach einer thematischen Einführung in der Görlitzer Synagoge werden Besucher auf das nahegelegene Gelände der Evangelischen Grundschule eingeladen. Schüler der 4. Klasse wollen dort mit ihren Eltern im Vorfeld eine Laubhütte bauen.
Für den Auftakt in der Synagoge gestalten die Kinder und ihre Klassenleiterin Judith Hauber ein Programm mit Liedern und Geschichten. Danach dürfen Besucher den Mädchen und Jungen auf den Hof der Schule folgen, um dort gemeinsam die Laubhütte (Sukka) in Besitz zu nehmen. Bei deren Bau am 17. September 2013 wollen sich Schüler und Eltern genau an die jüdischen Vorschriften halten. Demnach müssen die Wände aus festem Material bestehen. Für das Dach wird abgeschnittenes Gewächs verwendet, etwa Binsengras, Schilfrohr, Stroh, Heu oder Tannenzweige. Wichtig ist nämlich, dass Himmel, Sonne bzw. Sterne zu sehen sind, wenn man in der Sukka sitzt und nach oben blickt.
Zum Ausschmücken der Hütte wollen die Viertklässler Zeichnungen anfertigen und Girlanden basteln. Für das Fest bereiten Eltern und Kinder zudem ein Kuchen- und Obstbüfett vor. Besucher dürfen unter anderem Lekach probieren, einen Honigkuchen, der traditionell in diesen Tagen gebacken und gegessen wird.
Nach dem jüdischen Kalender beginnt Sukkot in diesem Jahr am 19. September. Außerhalb von Israel dauert das Fest acht Tage. In dieser Zeit sollten Juden zusammen so viel wie möglich Zeit in der Sukka verbringen: für Mahlzeiten, Gespräche, Lektüre und sogar zum Schlafen, wenn Größe der Hütte und Wetter es zulassen. Der Förderkreis Görlitzer Synagoge hat in den vergangenen Jahren jüdische Feste wiederholt zum Anlass genommen, um über deren Bedeutung und Geschichte zu informieren, etwa mit Führungen zu Pessach oder mit Veranstaltungen zu Chanukka.
Sonderheft über Mira Lobe erschienen
Der in Österreich vielfach preisgekrönten Kinder- und Jugendbuchautorin Mira Lobe (1913 – 1995) war im September 2013 ein Symposium in ihrer Geburtsstadt Görlitz gewidmet. Nun liegen die Ergebnisse der zweitägigen Veranstaltung in Form eines Sonderheftes vor. Die Beiträge ergänzen das zuweilen einseitige Bild von der vermeintlich österreichischen Schriftstellerin. Das betrifft vor allem den in Wien bisher nahezu unbekannten Blick auf die junge Mira Lobe in Görlitz, den der Kulturwissenschaftler Dr. Wolfgang Wessig herausgearbeitet hat.
Das Symposium vermittelte Einblicke in Leben und Werk der jüdischen Autorin. Als Hilde Miriam Rosenthal kam sie am 17. September 1913 in Görlitz zur Welt. Ihr 100. Geburtstag war Anlass für die Tagung, die unter dem Motto „Zeit zu träumen, Zeit zu handeln“ stand. Auch Referenten aus Wien und Salzburg kamen dazu nach Görlitz. Das Projekt brachte die Auseinandersetzung mit Mira Lobe in ihrer Geburtsstadt deutlich voran. Die Wertschätzung ihrer Bücher und der Denkanstöße darin hatte schon in den Jahren zuvor zugenommen, wie ein Beitrag in der neuen Publikation beschreibt.
„Mira Lobe-Symposium in Görlitz“ ist als Sonderheft von libri liberorum (Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung) erschienen. Herausgeber sind PD Dr. Ernst Seibert von der Universität Wien und Prof. Dr. Brigitte Pyerin (Förderkreis Görlitzer Synagoge, Hochschule Zittau/Görlitz). Sie hat die Tagung zusammen mit Dr. Hans-Wilhelm Pietz von der Evangelischen Innenstadtgemeinde Görlitz und Wolfgang Wessig vorbereitet. Ernst Seibert und zwei weitere Wissenschaftler aus Wien wirkten maßgeblich an der Veranstaltungskonzeption mit.
Das Heft wird im gesamten deutschsprachigen Raum verbreitet. In Görlitz ist es ab sofort in der Comenius-Buchhandlung und in der Stadtbibliothek zu erwerben. Es kostet 9,50 Euro.
„Wallstraße 13“
Das Theaterstück von Bente Kahan war am 6. Oktober 2013 um 19.00 Uhr im Görlitzer Theater zu sehen. Mit Hilfe einer Multimediapräsentation von Dokumenten, Bildern und Gegenständen aus der Vergangenheit erzählt die Inszenierung die Geschichte über die Schicksale der Bewohner des Hauses Nummer 13 an der Breslauer Włodkowica -Straße (vor dem Krieg Wallstraße). Zusammen mit Musik und Liedern der Zeit entsteht gleichzeitig das lebendige Porträt einer deutsch-polnischen Stadt in der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Eine Veranstaltung des Förderkreises in Kooperation mit der Kulturreferentin für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz.
Lesung
Am 14. Oktober 2013 um 19 Uhr stellte André Biakowski sein Buch „OBIAD-MEHR ALS NUR MITTAGESSEN“ in Görlitz vor. Der Autor hat für ein Jahr als Freiwilliger in Lodz, Polen gelebt und Überlebende unterschiedlicher Ghettos sowie Konzentrationslager betreut. Durch ergreifende Begegnungen und Gespräche schaute er hinter die Kulissen deutsch-polnischer Geschichte. In monatlichen Briefen an Freunde und Familie berichtete er von seinen Eindrücken und Erlebnissen. 10 dieser Briefe sind in dem Buch veröffentlicht worden. André Biakowski betrachtet es als persönlichen Beitrag gegen das Vergessen.
Literarische Reise
Uwe von Seltmann präsentierte am 31. Oktober 2013 um 19 Uhr sein Programm „Das Land, in dem Menschen und Bücher lebten“. Die literarische Reise führte nach Galizien und in die Bukowina. Aus dieser vergessenen Gegend stammen viele der bedeutendsten deutsch- und jiddischsprachigen Literaten und Lyriker, darunter Paul Celan, Mordechaj Gebirtig, Selma Meerbaum-Eisinger oder Bruno Schulz. Während des Zweiten Weltkriegs wurde diese jahrhundertealte Kultur ausgelöscht. Das Programm soll an die Zeit vor der Vernichtung erinnern und zugleich eine Brücke in die Gegenwart schlagen. In Galizien leben heute einige der bedeutendsten ukrainischen Schriftsteller wie Juri Andruchowytsch oder die Brüder Jurko und Taras Prochasko, für die das deutsch-jiddische Erbe ebenso wichtig ist wie die Idee eines Mitteleuropas ohne Grenzen.
Film und Konzert »Married to the Marimba«
Den Film »Married to the Marimba« sahen Besucher am 7. November 2013, um 19.30 im Görlitzer „Apollo“. Der Film spiegelt das Leben des Xylophon-Virtuosen Alex Jacobowitz – eines vom säkularen zum orthodoxen Judentum, von der Klassik zum Straßenmusikanten Gewandelten. Wenn der gebürtige New Yorker seine Marimba, ein drei Meter langes und 120 Kilo schweres Xylophon aufbaut und von Bach über Vivaldi bis Satie, von Tango über Flamenco bis zu Klezmer aufspielt, verweilen sogar eilige Passanten. Annähernd 15 Jahre begleiteten die Filmemacher Alan Rosenthal und Larry Price ihren Protagonisten und beobachteten, wie man auf diesen Musiker mit Kippa, Pejes und Zizit in Australien, Deutschland, Südafrika und den USA reagiert. Nach der Vorführung des Films gab Alex Jacobowitz ein Konzert.
2012
24. Mai 2012, 19 Uhr, Synagoge Görlitz
Einblicke ins Leben einer jüdischen Familie
Zeitzeugin aus den USA zu Besuch in ihrer Geburtsstadt Görlitz
Besucher der Görlitzer Synagoge erhielten Einblick in das Leben einer gutbürgerlichen jüdischen Familie im frühen 20. Jahrhundert. Zu dem Zeitzeugengespräch war Evelyn Lowen Apte aus den USA zu Gast.
Als achtjähriges Mädchen floh sie 1937 mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder aus Görlitz. Gemeinsam mit Aubrey Pomerance, dem Leiter des Archivs am Jüdischen Museum in Berlin, berichtete sie anhand von Fotos über ihre Kindheit. Schon am Vormittag sprach sie im Joliot-Curie-Gymnasium mit Schülern einer sechsten Klasse.
Evelyn Apte kam als zweites Kind von Hermann und Else Löwenberg in Görlitz zur Welt. Ihr Vater führte eine Likörfabrik. Die Familie war in die bürgerliche Gesellschaft der Stadt gut integriert. Nach 1933 litten die Löwenbergs unter dem schnell zunehmenden Antisemitismus in Görlitz.
1937 emigrierten die Eltern mit ihren beiden Kindern auf ungewöhnlichem Weg in die USA: sie tauschten Haus und Besitz mit einer national gesinnten deutschen Familie in Portland/Oregon, die unbedingt nach Deutschland zurückkehren wollte.
Die erste Zeit in der Fremde war für die Löwenbergs schwer. Der Vater war zu diesem Zeitpunkt schon 50 Jahre und fand zunächst keine Arbeit. Nach der Anstellung in einer kleinen Destillerie machte er sich wieder selbstständig. Evelyn besuchte vom ersten Tag an die Schule, obwohl sie kein Wort englisch sprach. Sie studierte später Psychologie.
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12. März 2012, 19:00, Apollo Görlitz
Todleben – Musikalische Lesung
Eine deutsch-polnische Suche nach der Vergangenheit
Unter diesem Titel ist im Februar 2012 ein Buch erschienen, das der Autor Uwe von Seltmann am 12. März 2012, 19 Uhr im Apollo, Hospitalstraße 2 in Görlitz, vorstellte. Alex Jacobowitz hat die Lesung musikalisch begleitet.
Die Familien des deutschen Journalisten Uwe von Seltmann und seiner polnischen Frau Gabriela sind auf fatale Weise verbunden: Sein Großvater war ein SS-Mann in Polen, ihr Großvater wurde in Auschwitz ermordet. Der Enkel forscht nach: Ist sein Großvater dem von Gabriela begegnet, hat er etwas mit dessen Tod zu tun? Briefe und Zeugnisse aus der Zeit führen ihn auf der Suche nach Antworten quer durch Europa, zu den Schauplätzen nationalsozialistischer Verbrechen, zu Überlebenden des Holocaust und ehemaligen Tätern. Berührend und erschütternd zugleich schildert Uwe von Seltmann, wie in den beiden Familien alte Wunden aufreißen und längst Verdrängtes ins Bewusstsein zurückkehrt.
Das Buch über die Last der Vergangenheit und eine hoffnungsfrohe Zukunft erschien im Februar 2012. Die Lesung in Görlitz veranstaltet Weiterdenken, die Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen, in Kooperation mit dem Verlag Herbig und dem Förderkreis Görlitzer Synagoge.
Alex Jacobowitz studierte an der Musikhochschule in New York Schlagzeug. Mit 19 Jahren entdeckte er seine besondere Liebe zum Xylophon. Auf diesem Instrument spielt er Stücke von Bach, Mozart, Beethoven, Erik Satie und anderen Komponisten. Sommer für Sommer bereist er die Großstädte Europas, um mit einer Mischung aus klassischem Klezmer und New Yorker Streetshow Tausende Zuschauer in den Bann zu ziehen. Zudem ist er gefragter Gast in Konzertsälen, auf Festivals, zu Ausstellungseröffnungen und in Fernsehsendungen. Durch den Aufenthalt in einem Kibbuz fand er 1982/83 in Israel seinen Weg zum traditionellen Judentum. Zur Eröffnung des diesjährigen Paul-Spiegel-Filmfestes in Düsseldorf hatte „Married to the Marimba“ Premiere – ein Filmporträt über Jacobowitz als Straßenmusiker.
Flyer zum Herunterladen –>hier.
2011
20. September, 19 Uhr
Avrum Leib Burstein and Jerusalem Klezmer Band – Konzert
Eintritt 10/8 Euro
06. Oktober, 19:30 Uhr
Bürger im Dialog. Vortrag und Diskussion
Eintritt frei
11. Oktober, 19 Uhr
Wie europäisch ist die Europastadt? Deutsche und Polen in Görlitz und Zgorzelec.
Diskussion in der Reihe: „Demokratiefragen in der Synagoge“
Eintritt frei
–> Infoblatt
14. Oktober, 19:30 Uhr
Kammerkonzert
Ensemble Esprit mit Horn
Eintritt 10/6 Euro
20.-22. Oktober
Jüdische Musik in Ost- und Mitteleuropa als völkerverbindender Faktor
Jüdisches Symposion des Meetingpoints Music Messiaen e.V.
–> Programm
28. Oktober, 19 Uhr
Verleihung des Brückepreises der Europastadt Görlitz-Zgorzelec an Prof. Dr. Gesine Schwan
Eintritt frei
30. Oktober, 16 Uhr
„Sounds of the Chassidim“ – Konzert mit Alex Jacobowitz und Jona Rayko
Eintritt 8/6 Euro
09. November, 20 Uhr
Dresdner Kammerchor: Nachklänge.
Konzert zum Gedenken an die Opfer der Pogromnacht 1938
Eintritt 10/8 Euro
22. November, 19 Uhr
Rassismus und Antisemitismus in Ostsachsen. Neonazistische Strukturen und antidemokratische Einstellungen rings um Görlitz.
Vortrag und Diskussion in der Reihe „Demokratiefragen in der Synagoge“
Eintritt frei
29. November, 19 Uhr
Antisemitismus und „Islamkritik“ – Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Benz
Eintritt frei
07. Dezember, 19 Uhr
„Wodka ist immer koscher“ – Lesung mit Küf Kaufmann
Eintritt 5/3 Euro
20. Dezember, 17 Uhr
Kinderfest zu Chanukka
Eintritt bis 18 Jahre frei, Erwachsene 3 Euro
Die Veranstaltungen des Förderkreises Görlitzer Synagoge werden durch die Stadt Görlitz gefördert.
Das komplette Programmheft „SYNAGOGE IM HERBST“ finden Sie zum Herunterladen –> hier.
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Andere Veranstaltungen 2011
23. Juli 2011, 21 Uhr
Konzert: Daniel Kahn & The Painted Bird
26. Mai 2011, 19 Uhr
„Wagnis Zukunft – 60 Jahre Zentralrat der Juden“
Vortrag von Stephan J. Kramer, Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Stephan Kramer beschreibt den Wandel jüdischen Lebens vom Nachkriegsdeutschland bis heute: vom Flüchtlingsdasein, der Gründung des Zentralrats, dem Aufbau der Gemeinden, dem Leben „auf gepackten Koffern“ bis zum Entschluss zu bleiben.
22. Januar 2011
2010
Der Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. organisierte im Jahre 2010 Veranstaltungen und Ausstellungen in der Synagoge. Dabei ging es auch darum, Impulse für eine zukünftige Nutzung der Synagoge zu geben, die Erarbeitung von nachhaltigen Konzepten voranzutreiben, Ideen praktisch auszuprobieren und Partner zusammenzubringen, die bei der künftigen Nutzung des Gebäudes mitwirken.
Zwei Veranstaltungsreihen standen 2010 im Vordergrund:
I. Jüdisches Leben im 20. Jahrhundert
II. Demokratiefragen in der Synagoge
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I. Die Reihe JÜDISCHES LEBEN IM 20. JAHRHUNDERT stellte ausgewählte Aspekte und Stationen der Geschichte der Juden in Mitteleuropa im 20. Jahrhundert und bis heute vor: die Blüte des Reformjudentums in Deutschland, die jüdische Welt Osteuropas, Verfolgung und Shoah, jüdisches Leben nach der Shoah in Deutschland, Polen und Israel. Die meisten Veranstaltungen waren ihrer Form nach „Lehrkonzerte“ und bestanden jeweils aus einem Vortrag und einem Konzert.
Förderer der Reihe JÜDISCHES LEBEN IM 20. JAHRHUNDERT:
im Rahmen des Programms Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz
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TERMINE UND THEMEN:
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13. Juni 2010
Jüdisches Leben in Sachsen heute
Vortrag von Dr. Nora Goldenbogen, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Dresden
„Ma towu – wie schön sind deine Zelte, Jaakow“
Synagogenchor Dresden unter der Leitung von Ursula Philipp-Drescher und mit dem Landesrabbiner Dr. Salomon Almekias-Siegl
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24. Juli 2010
Jüdische Kultur zwischen Tradition und Avantgarde
Dan Kahn and The Painted Bird
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13. August 2010
Der Weg der Juden ins deutsche Bürgertum
Vortrag von Dr. Beata Dudek
Musiker der Neuen Lausitzer Philharmonie Görlitz spielen bürgerliche Salon- und Hausmusik des 19. Jahrhunderts.
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19. September 2010
Das Judentum in Osteuropa am Anfang des 20. Jahrhunderts
Vortrag von Dr. Gabriele Freitag, Geschäftsführerin Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde e.V.
timbre actuell, Dresden „… aus einer verlorenen Zeit“ – jiddische Lieder und ostjüdische Kammermusik
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9. Oktober 2010
Auf dem Weg in eine neue Welt. Jüdische Kultur in Israel.
Vortrag und Musik von Rainer Lemke
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12. November 2010
Von Klezmer zu Kunstmusik. Neue Jüdische Schule
19 Uhr Vortrag und Klavierkonzert von Jascha Nemtsov
Eine Veranstaltung des Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. und des MeetingPoint Music Messiaen e.V.
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II. DEMOKRATIEFRAGEN IN DER SYNAGOGE ist eine Vortrags- und Diskussionsreihe von „Weiterdenken“ (Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen) und dem Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. in der Görlitzer Synagoge. In Vorträgen und in moderierter Diskussion kommen umstrittene Themen mit aktuellem Bezug zur Sprache. Fachleute geben Auskunft über das Thema des Abends, stellen neue Analysen vor und geben Einschätzungen ab. Dann gibt es Raum für andere Meinungen, eine Podiumsdiskussion oder ein Streitgespräch.
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Termine und Themen:
20. Mai 2010, 19 Uhr
HANDELN AUS ERINNERUNG
Gedenkstätten als neue Orte der Begegnung und der Kultur in Görlitz und Zgorzelec: Meeting Point Messiaen und Synagoge.
Eine Diskussionsrunde mit Ruairi O´Brien, Albrecht Goetze, Radosław Baranowski, Norbert Haase und Markus Bauer
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23. August 2010, 19 Uhr
ZWEI FAMILIEN, ZWEI VERGANGENHEITEN – EINE ZUKUNFT
Uwe von Seltmann, Autor des Buches „Schweigen die Täter, reden die Enkel“, liest aus dem Manuskript seines neuen Buches und berichtet von den Recherchen zur Geschichte der eigenen und der Familie seiner Frau. Der Abend wird musikalisch umrahmt von Alex Jacobowitz, Marimbaphon.
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16. November 2010, 19 Uhr
WELCHE KULTUR BRAUCHT DIE KULTURSTADT?
Kultur als Standortfaktor und Lebenselixier der Stadtgesellschaft – Podiumsdiskussion mit musikalischer Umrahmung.
Letzte Aktualisierung: 25.01.2011