Am 12. Juli wurde die Görlitzer Synagoge nach jahrelanger Restaurierung als Kulturforum wiedereröffnet. Betreiber ist der Görlitzer Kulturservice. Auf der Website des Kulturforums Görlitzer Synagoge finden sich Informationen über Veranstaltungen, Besichtigungen, Eintrittspreise, Führungen und Mietkonditionen.
Zweimal war der Termin angekündigt, zweimal musste er wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Dennoch war die Eröffnungsfeier am 12. Juli noch geprägt von strengen Hygienebestimmungen. Nur wenige Gäste konnten persönlich teilnehmen. In ihren Festansprachen und Grußworten erinnerten Oberbürgermeister Octavian Ursu, die Kulturstaatsministerin Monika Grütters, der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Dresden Michael Hurshell an die Blüte der Görlitzer jüdischen Gemeinde, an ihre Vernichtung in der NS-Zeit und an die wechselhafte Geschichte der Synagoge, eine Geschichte von Zerstörung, Vernachlässigung und Rettung. Sie brachten die Hoffnung zum Ausdruck, dass das jetzt entstandene Kulturforum Görlitzer Synagoge zu einer Stätte der Toleranz, zu einem Ort des kulturellen Austauschs und des offenen Gesprächs werden soll. Die Sängerin Bente Kahan aus Breslau spannte einen weiten musikalischen Bogen jüdischen kulturellen Erbes: vom Gebet und Glaubensbekenntnis über die Erinnerung an die Shoah bis zur populären Volksmusik, auf Hebräisch, Deutsch und Jiddisch. Rabbi Akiva Weingarten verlas Psalm 30, der sich auf die Weihe des Tempels in Jerusalem bezieht.