Innerhalb des INTERREG-Projekts „Lernen und Verstehen – Zukunft durch Erinnerung“, an dem der Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. beteiligt ist, ist im 4. Quartal 2019 die Recherche für die zwei geplanten Filme intensiv fortgesetzt worden. Dazu wurden zahlreiche Gespräche geführt, insbesondere mit Personen, die als Interviewpartner in Frage kommen. Dazu zählt Peter Schlesinger, der Sohn von Artur Schlesinger, der als Jude während der Nazi-Zeit in Görlitz überlebte.
Sehr aufschlussreich war ein Besuch im Archiv des Jüdischen Museums in Berlin, um mit Archivleiter Aubrey Pomerance zu sprechen. Er gab wichtige Hinweise zum Nachlass früherer jüdischer Einwohner von Görlitz und ist bereit, in einem der zu produzierenden Filme einzelne Emigrationsschicksale zu schildern.
Viele Anhaltspunkte und Informationen ergaben sich aus dem Gespräch mit Kai Wenzel, Kunsthistoriker im Kulturhistorischen Museum Görlitz. Er soll im Film über den Unternehmer und Mäzen Martin Ephraim (1860 – 1944) berichten, der dem Görlitzer Museum eine wertvolle Sammlung mit ganz unterschiedlichen Objekten schenkte. In der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften wurde der Bestand an relevanter Literatur sondiert, unter anderem die Werke von Paul Mühsam betreffend.
Im Zusammenhang mit der Ausschreibung von Vitrinen für die geplante Judaica-Ausstellung in der Synagoge gab es im Berichtszeitraum eine intensive Abstimmung mit der Stadtverwaltung Görlitz. Dazu wurde näher beschrieben, wie die aus heutiger Sicht in Frage kommenden Objekte thematisch zusammengestellt und gezeigt werden könnten.